Meine Reihe der Sonntags Sieben Interviews geht in die nächste Runde!
Hier stelle ich Euch Menschen vor, die mich inspirieren! Tupoka Ogette, lernte ich auf ihrer Facebook-Seite interkulturelle Kommunikation kennen…JA bei facebook! Total unromantisch also, aber ich wusste sofort mit dieser ganz besonderen Frau werde ich bald mal völlig unvirtuell einen Kaffee trinken gehen. Hier noch mal im siebener Schnelldurchlauf:
Tupoka Ogette, die Frau, die Menschen verbindet:
Interkulturelle Kommunikationstrainerin. Empowerment Beraterin. Weltverständigungs-Botschafterin. Liebende Mutter. Social Media Expertin. Reisende Energieüberbringerin. Ruhepol.
1. Du steckst Deine Liebe in interkulturelle Kommunikation. Leitest u.a. Workshops mit dem Slogan „Schwarze Kinder stark machen“. Was ist Dir dabei wichtig zu vermitteln und warum?
Generell geht es mir in meiner Arbeit darum, Perspektivwechsel zu ermöglichen und anzustoßen. Menschen sollen Empathie und auch konkrete Skills für den Umgang mit Menschen anderer Länder, Kulturen, Religionen, Altersunterschieden, sexuellen Orientierungen, etc. bekommen. Es geht in erster Linie Verständigung. Aber Begegnungen von Menschen finden ja nicht im luftleeren Raum statt, sondern orientieren sich immer auch an Machtachsen. Daher ist es mir wichtig auch diese zu beleuchten. Arm und reich, alt und jung, priviligiert und depriviligiert.
Da ich selbst Schwarze Deutsche in Deutschland bin mit zwei Kindern, schlägt mein Herz besonders für die Themen Stärkung, Selbstbefähigung, Vernetzung von und für Schwarze Menschen in Deutschland. In Empowerment Kursen für Jugendliche und Kinder zum einen und in Workshops für Eltern, Bezugspersonen oder MultiplikatorInnen übe ich mit den TeilnehmerInnen, wie sie sich selbst gegen Alltagsrassismus wehren oder ihre Kinder schützen können. Wir schauen auch, wie sie gestärkt werden können in ihrer Identität (durch Literatur, Medien, Rituale, Kenntnisse ihrer eigenen Geschichte, Vernetzung etc.) und wir versuchen Rassismus selbst zu verstehen und wer welche Rollen darin hat und was jeder dazu beitragen kann, alteingesessene Strukturen aufzubrechen.
2. Gibt es Jemanden, der Dich inspiriert hat auf Deinem Weg zur kulturellen Botschafterin?
Da würde ich sagen auf jeden Fall meine Mutter. Sie ist DIE interkulturelle Botschafterin für mich. Sie hat mir immer vorgelebt, dass es wichtig ist auch quer denken zu können, Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und Empathie für unterschiedliche Denkweisen zu besitzen. Zudem war sie es, die mich ermutigt hat meine eigene interkulturelle Identität als Chance zu begreifen und quasi als “interkulturelle Mediatorin” versuchen Brücken zwischen Kulturen zu bauen.
3. Du stehst vielen Leuten zur Seite als Coach und Ratgeberin, liebende Mutter und Powerfrau! Was macht Dich persönlich stark?
Ich habe das Glück wunderbare Kinder zu haben, die mir wahnsinnig viel Energie und Motivation geben, Dinge verändern zu wollen, nicht stehen zu bleiben, Hoffnung zu haben, die beste Version von mir sein zu wollen. Ansonsten geben mir die Begegnungen mit den vielen tollen, starken und mutigen Menschen und ihren Geschichten unheimlich viel Kraft.
4. Du bist Trainerin im Umgang mit der social media Welt. Hast Du das Gefühl Menschen finden durch Bewegung im Netz (z.B in Gruppen bei facebook etc.) auch außerhalb des virtuellen Lebens mehr zusammen?
Das finde ich auf jeden Fall! Social Media gibt uns die Möglichkeit Interessensgruppen zu Themen zu bilden, Communities zu schaffen, die wir dann auch in das nicht virtuelle Leben tragen können. Das klappt natürlich nicht immer, aber ich persönlich nutze Facebook ganz strategisch, um meine Community base zu erweitern und habe dadurch schon viele nette Bekanntschaften, Kooperationen und Freundschaften geschlossen.
5. Was ist Erfüllung für Dich persönlich?
Erfüllung für mich ist, im Hier und Jetzt leben und geniessen zu können. Erfüllung ist die Ehre Mutter zweier wunderbarer Söhne sein zu dürfen und sie aufwachsen zu sehen.
Erfüllung ist aber auch “ich” sein zu dürfen, mich nicht verbiegen, verstellen oder klein machen zu müssen und genau dafür anerkannt und geliebt zu werden, von den Menschen, die mich umgeben.
6. Gibt es einen Ort der Begegnung hier bei Dir in Berlin, den Du gerne weiterempfiehlst?
Ich gehe im Sommer sehr gern ins Yaam, eine multikulturelle Begegnungsstätte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, direkt am Strand der Spree.
Ein weiterer Tipp ist das Aicy & Mimi in Kreuzberg, ein Restaurant mit tollem Garten, direkt in der Werkstatt der Kulturen, wo auch viele multikulturelle Veranstaltungen und Konzerte stattfinden.
7. Was ist Deine Sonntagsbotschaft?
Ich würde mich freuen, wenn die Menschen mit mehr Liebe, Sanftmut und Wohlwollen auf andere und vor allem auf sich selbst schauen könnten.
Am Schluß noch ein Lieblingszitat von Dir:
“Hope is that stubborn thing inside us that insists, despite all the evidence to the contrary, that something better awaits us so long as we have the courage to keep reaching, to keep working, to keep fighting.” Pres. B. Obama “
Vielen Dank liebe Tupoka und auf ein Wiedersehen in Berlin!