Vor einigen Tagen düste ich zu einer inspirierenden Ausstellung in Berlin: Rosen haben Dornen. Zu Rosa von Praunheims 70.Geburtstag ins Leben gerufen, läuft sie noch bis zum 17.Februar.
Beweger. Bedeutender Filmemacher. Autor. Paradiesvogel. Menschenliebender. Anecker. Unzensiert.
Sieben Sonntagsfragen habe ich ihm gestellt:
1.Sie wandeln Gefühle in Bilder und Filme um. Können Sie sagen, was Sie dazu bewegt hat und Sie heute antreibt?
RvP: Was mich antreibt ist mein starker Trieb, woher der kommt-wenn man das wüsste–wie ein Blatt im Sturm, wie eine Gondel in tiefer See, wie eine Zitrone auf den Wolken.
2.Was ist Glück für Sie?
RvP: Glück—Glück ist, wenn man einen drin hat, im Arsch oder im Mund oder im Gehirn und wenn man jemandem in die Augen schaut , in denen sich Kamele widerspiegeln und ein kleines Mädchen, das bin ich.
3. Sie polarisieren gerne. Hatten Sie Momente, in denen Sie um Ihr Selbstbewusstsein kämpfen mussten? Was hat Sie ermutigt?
RvP: Selbstbewusstsein hat mein Unterbewusstsein und das kennt man ja nicht so gut–es ist grundlos und männlich und macht viele Fehler.
4. Sie haben heute Ihren Traumpartner gefunden. Haben Sie schon immer an die eine große Liebe geglaubt?
RvP: Ich habe zwei Traumpartner im Haus und einen Traummitarbeiter und Traumfreunde, die haben alle mich ausgesucht.
5. Am Mittwoch werden Sie mit der Berlinale Kamera geehrt. Sind Sie aufgeregt? Was bedeutet diese Auszeichnung für Sie?
RvP: Ich bin nicht aufgeregt, höchstens was ziehe ich an -ich würde am liebsten nackt hingehen mit erigiertem Schwanz und sieben kleinen Schweinchen vor mir her –nein, ich werde es verschlafen, fühle mich so müde momentan und werde mich gleich 100 Jahre schlafen legen.
6. Sie sind ein leidenschaftlicher Hüteträger. Haben Sie einen Geheimtippladen?
RvP: Ich mag keine Mode, aber ältere Menschen brauchen etwas, damit sie nicht unsichtbar sind.
7. Was ist heute Ihre Sonntagsbotschaft?
RvP: Werdet alle wie ich, so oberflächlich und charmant und hilfsbereit, dann wäre die Welt viel besser!